Das gruppenpsychotherapeutische Programm MBCT (Mindfulness-Based Cognitive Therapy for Depression) ist in psychiatrischen Universitätskliniken als Achtsamkeitsbasierte Kognitive Therapie gegen Depression etabliert.
PD Dr. phil. Zeno Kupper, Fachpsychologe für Psychotherapie an der UPD AG, sieht im MBCT-Programm einen grossen Nutzen: «Der Kern der Therapie ist, rechtzeitig eine Abwärtsspirale und eine erneute Depression zu verhindern.»
Achtsamkeitsbasierte Kognitive Therapie für Depression (MBCT)
Das Alters- und Pflegeheim Landblick in Grosshöchstetten wird mit dem Berner Sozialstern 2023 ausgezeichnet. Verliehen wird er von den Universitären Psychiatrischen Diensten Bern (UPD), und zwar an Betriebe, die sich besonders für die berufliche Integration von Menschen mit einer psychisch bedingten Beeinträchtigung einsetzen.
Wie angekündigt haben das Psychiatriezentrum Münsingen (PZM) und die Universitären Psychiatrischen Dienste Bern (UPD) einen möglichen Zusammenschluss intensiv geprüft. Nun haben die Verwaltungsräte beider Unternehmen unabhängig voneinander einem Zusammenschluss von UPD und PZM einstimmig zugestimmt. Eigner der beiden Unternehmen ist der Kanton Bern. Der Gesamtregierungsrat entscheidet nach Prüfung des Dossiers über den Zusammenschluss.
UPD und PZM gehören zu den grössten psychiatrischen Kliniken in der Schweiz. Der Zusammenschluss soll auf Augenhöhe erfolgen und verfolgt vier Ziele:
Der Recovery-Ansatz hat sich in den letzten Jahren in der Psychiatrie hierzulande ausgebreitet. «Bei diesem Ansatz geht es darum, dass eine Person ein sinnvolles und selbstbestimmtes Leben aufbauen kann», erklärt Gianfranco Zuaboni, Psychiatriepfleger und Gesundheitswissenschaftler, «trotz Einschränkungen durch eine psychische Krankheit.»
Die neueste Erhebung des Bundesamts für Statistik zum Gesundheitszustand zeigt, dass die psychische Belastung bei 18- bis 24-Jährigen besonders hoch ist: 22% von ihnen gaben an, zu leiden. Speziell betroffen sind junge Frauen. 9% hatten starke und 20% mittelstarke Probleme.
Dr. med. Katrin Klein, Chefärztin Universitätsklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie der UPD in der SRF-Tagesschau, 03.11.23: Neben der Verstärkung der Prävention, braucht es: «Einfach auch genügend Zeit: bis sich die Ressourcen wieder aufgebaut haben und gerade auch die emotionale Verunsicherung, die sich während der Pandemie zusätzlich verstärkte, sich wieder stabilisieren kann».
Prof. Dr. med. Stefan Klöppel, Alterspsychiater, im Interview mit dem Bieler Tagblatt über Altersdepression:
«Häufig wird eine Depression im Alter weder von den Ärzt*innen noch von den Patient*innen selbst erkannt. Dabei könnte man mit einer Behandlung viel erreichen. Wenn ältere Menschen sagen, dass sie traurig und einsam sind, weil viele in ihrem Umfeld verstorben sind, heisst es häufig, das gehöre eben zum Älterwerden dazu. Tatsächlich ist es aber so, dass normalerweise die Zufriedenheit ab 65 Jahren steigt.»
Was können Angehörige tun, wenn sie denken, dass eine ältere Person an einer Depression erkrankt ist?
«Wichtig ist, die Person auf ihre Stimmung anzusprechen. Man kann etwa sagen: Ich habe das Gefühl, du bist nachdenklicher als sonst. Oder: Mich dünkt, du bist gerade häufig traurig. Man kann sich überlegen, ob man Begriffe, die mit einem Stigma behaftet sind, besser weglässt; besser nicht von einer Depression spricht. Und dann kann man auch auf Hilfsangebote aufmerksam machen.»
Quelle: Bieler Tagblatt, Ajour
Unberechenbar. Aggressiv. Gefährlich. Das sind gängige Vorurteile über Menschen, die an Schizophrenie leiden. «Es ist Zeit, aufzuräumen», sagt Eva. Denn sie führt – wie rund die Hälfte aller Betroffenen – ein mehrheitlich gutes Leben.
Schizophrenieforscher Sebastian Walther: «Schizophrenie
erkrankte Menschen sind nicht gespaltene Persönlichkeiten», dieser Mythos
entstand aus einer falschen Interpretation des Begriffes Schizophrenie, «bei
Menschen mit Schizophrenie sind verschiedene Funktionen wie das Denken, Fühlen
und Handeln im Gehirn voneinander abgespalten und es kann dazu kommen, dass
eine dieser Funktionen in eine ganz andere Richtung ausschlägt».
Kunsttherapie gehört zum Alltag vieler heilpädagogischer oder sozialer Institute, ist aber auch fester Bestandteil im klinischen Bereich. So etwa im Gemeindepsychiatrischen Zentrum GPZ der Universitären psychiatrischen Dienste (UPD) Bern AG.
Céline Fluri, Kunsttherapeutin der UPD: «Mit der Kunst können wir einen Zugang auf eine andere Art anbieten».
Prof. Dr. med. Michael Kaess, Direktor der Kinder- und Jugendpsychiatrie der UPD: «Wir brauchen mehr Investitionen in die Versorgung, vor allem aber auch in die Prävention im Besonderen für Kinder und Jugendliche».
Suizid zählt bei Kindern und Jugendlichen zu den häufigsten Todesursachen. Besonders dramatisch ist die Zunahme psychiatrischer Notfälle: In der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie der UPD wurden im vergangenen Jahr im Vergleich zu den Vorjahren etwa 3-mal so viele Jugendliche nach erfolgten Suizidversuchen oder in Situationen akuter Suizidgefährdung aufgenommen.
Die Zunahme psychiatrischer Notfälle ist dramatisch. In der Kinder- und Jugendpsychiatrie der UPD wurden im vergangenen Jahr im Vergleich zu den Vorjahren etwa 3-mal so viele Jugendliche nach erfolgten Suizidversuchen oder in Situationen akuter Suizidgefährdung aufgenommen.
Das seit Anfang August eröffnete Zentrum für Suizidprävention integriert im Anschluss an eine Notfallbehandlung ein neues und innovatives Behandlungsangebot der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie der UPD. Im Zentrum für Suizidprävention werden Patient*innen zwischen 12 und 18 Jahren nach einem verkürzten stationären Klinikaufenthalt mit einem stationsersetzenden und aufsuchenden Angebot zu Hause weiterbehandelt.
In der Stadt Bern wurde ein Zentrum für Familien in Trennung als erstes schweizweites Pilotprojekt eröffnet. Im Pilotprojekt sollen die sich scheidenden oder trennenden Eltern von Fachpersonen der Universitären psychiatrischen Dienste Bern (UPD) und das Amtes für Erwachsenen- und Kindesschutz Stadt Bern (EKS) beraten lassen. Im Fokus der Beratung stehe immer das Interesse des Kindes, sagte Katrin Klein, Chefärztin bei der UPD.
In der zweijährigen Pilotphase sollen 80 Familien begleitet werden.
Die neu geschaffene Koordinationsstelle übernimmt die Verantwortung für die Koordination der verfügbaren Betten in der Erwachsenenpsychiatrie des Kantons Bern. Das Pilotprojekt ist auf sechs Monate befristet und soll in angespannten Versorgungssituationen einen raschen Überblick über freie Bettenkapazitäten ermöglichen.
Im Ambulatorium für Schul- und Ausbildungsprobleme (ASAP) werden Kinder und Jugendliche mit Psychotherapien und einer direkten Unterstützung vor Ort begleitet, am Ausbildungsplatz oder an der Schule. Andrea Wyssen; Chefpsychologin der Kinder- und Jugendpsychiatrie: «Wir haben sehr gute Erfahrungen gemacht, dass wir an beiden Punkten ansetzen, mit Psychotherapien und einer direkten Unterstützung in der Schule, manchmal bedingt es eine Veränderung wie ein Schulwechsel, oder oft hilft auch bereits, wenn Lehrpersonen enger miteinbezogen werden und über die spezifischen Bedürfnisse der Schüler aufgeklärt werden.»
Habe ich Alzheimer? Eine Demenz? Christian Inniger wendet sich mit seinen Gedächtnisproblemen an den Hausarzt. Dieser überweist ihn an die Memory Clinic in Bern, die auf Demenzabklärungen spezialisiert ist. «Als Arzt sollte man immer auch mit den Angehörigen sprechen», sagt Stefan Klöppel, Demenzexperte und Direktor der Universitätsklinik für Alterspsychiatrie und Psychotherapie, die an der Interdisziplinären Memory Clinic Bern beteiligt ist. Denn gerade im fortgeschrittenen Stadium der Erkrankung könne die Wahrnehmung von kognitiven Defiziten stark eingeschränkt sein, erklärt Stefan Klöppel.
Michael Kaess; Direktor und Chefarzt der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie: «Wir haben grosses Verständnis dafür, dass Familien sich zurzeit nicht ausreichend unterstützt fühlen.»
Michael Kaess; Direktor und Chefarzt der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie: «Die Eltern können direkt in die Behandlung miteinbezogen werden. Sie werden im Umgang mit dem psychisch kranken Kind im gewohnten Umfeld und im Austausch mit den Fachpersonen geschult.»
Strafrechtliche Gutachten bei Minderjährigen: «Konkret überprüfen wir, ob die Einsichtsfähigkeit der Person durch die vorliegende Erkrankung beim Tatzeitpunkt beeinträchtigt war – also ob sie erkennen konnte, dass sie einen schwerwiegenden Regelverstoss begeht», erklärt Katrin Klein, Chefärztin der Kinder- und Jugendforensik der Universitären Psychiatrischen Diensten (UPD).
Zu Besuch auf der Station Phönix der Kinder- und Jugendpsychiatrie der UPD. Suizidgedanken, Selbstverletzungen, Depressionen: Wer sind die jungen Menschen, die oft im Versteckten ums Überleben kämpfen?
Michael Kaess, Direktor und Chefarzt Universitätsklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie: «Unsere Gesellschaft bemüht sich stark um Inklusion. Und trotzdem fühlen sich viele Jugendliche unverstanden und ausgeschlossen. Hier sollte man genauer hinschauen.»
Jetzt handelt die Politik: Der Kanton Bern unterstützt den Ausbau der Notfallstation der Kinder- und Jugendpsychiatrie.
Der SPIEGEL hat einen der Autoren des Schweizer Untersuchungsberichts um eine Bewertung der Aussagen zu ritueller Gewalt gebeten, die auf Internetseiten der Missbrauchsbeauftragten auffindbar waren oder noch sind. Prof. Werner Strik, Direktor der Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie
der UPD, sagt, Informationen, die unter dem Dach des Amts des Unabhängigen Beauftragten für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs (UBSKM) im deutschen Familien- und Justizministerium vermittelt würden, erweckten unweigerlich den Anschein besonderer Seriosität. Doch was dort etwa über Mind-Control zu lesen sei, entbehre «jeglicher wissenschaftlicher Grundlage».
Die psychiatrische Rehabilitation versuchte traditionell, Menschen mit psychischen Problemen über ein Stufenleiter-Modell sozial zu integrieren. Da dieses Modell gescheitert ist, wird seither die soziale Inklusion propagiert. Noch erfolgreicher wäre jedoch die Prävention und dadurch auch die Verhinderung von Armut und sozialer Exklusion.
Die Berner Psychiatriekliniken sind grösstenteils in historischen Gebäuden untergebracht. Doch diese genügen den Anforderungen an eine moderne Behandlung nicht mehr. Nun handelt die UPD: Sie will auf ihrem grossen Areal am Rand der Stadt Bern einen Neubau für die Kinder- und Jugendpsychiatrie erstellen, wie die UPD Bern am Montagabend mitteilte.
Im Schweizer Forschungsmagazin «Horizonte» vom März 2023 kommen zum Schwerpunkt «Hirnforschung am Limit» zwei Forschende der Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie (PP) der UPD zu Wort. Es sind dies Chefärztin Prof. Dr. med. Daniela Hubl und Chefarzt und stv. Direktor Prof. Dr. med. Sebastian Walther. Im Artikel «Therapie in den Tiefen des Kopfes» sprechen beide über ihre Erfahrungen mit invasiven und nicht invasiven Hirnstimulations-Möglichkeiten bei der Behandlung von schweren Depressionen, welche nicht oder ungenügend auf Medikamente, Psychotherapie oder Elektrokonvulsionstherapie angesprochen hatten. Prof. Daniela Hubl äussert sich zur (nicht invasiven) Transkraniellen Magnetstimulation (TMS).
Prof. Sebastian Walther, der Leiter der Zentrums für Neuropsychiatrie
der Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie
(PP) wendet die (invasive) Tiefe Hirnstimulation
(DBS = Deep Brain Stimulation), bei welcher Elektroden ins
Gehirn implantiert werden, regelmässig in Zusammenarbeit
mit dem Inselspital an. Eine seit ihrer Kindheit schwer kranke
Patientin von Prof. Walther berichtet im Artikel «Bei zehn
Milliampere habe ich gelächelt», wie sie die Tiefe Hirnstimulation
erlebt.
Horizonte «Therapie in den Tiefen des Kopfes»
Horizonte «Bei zehn Milliampere habe ich gelächelt»
Die Coaches des Job Coach Placement (JCP) der UPD unterstützen jährlich bis zu 300 Menschen dabei, beruflich wieder Tritt zu fassen. Teamleiterin Monika Haldimann findet, dass Menschen mit psychischen Schwierigkeiten die Stimmung in einem Betrieb häufig positiv beeinflussen: «Wer eine Krise durchgestanden hat, nimmt eher wahr, wenn es jemandem im Team schlecht geht.» Gleichzeitig habe es eine Signalwirkung, wenn ein Unternehmen bewusst Menschen integriere: «Das zeigt, dass auch Angestellte willkommen sind, die nicht immer nur top performen.»
Verwaltungsrat und Geschäftsleitung der Universitäre Psychiatrische Dienste Bern (UPD) AG haben beschlossen, die stationären Tarifverträge TARPSY zu kündigen. Mit den derzeitigen Tarifen kann die UPD nicht kostendeckend arbeiten, zahlreiche zentrale Versorgungsangebote sind unterfinanziert, die Refinanzierung ist nicht möglich und die UPD schreibt Verluste.
Die UPD und das PZM prüfen einen Zusammenschluss unter einem neuen Namen. Damit soll eine qualitativ hochstehende, integrierte psychiatrische Versorgung im Kanton Bern und in den angrenzenden Regionen sichergestellt und gestärkt werden.
Die Ausstellung «Inside - Outside» zeigt zeitgenössische Kunst etablierter Kunstschaffenden und Werke von Menschen mit Psychiatrieerfahrung nebeneinander. «Inside» ist bei der ersten Ausstellung der Berner Künstler Alex Zürcher, unter «Outside» werden Bilder von neun Kunstschaffenden mit Psychiatrieerfahrung gezeigt.
Die Ausstellung findet bis am 11.02. jeweils Montag bis Donnerstag & Sonntag von 14:00 - 17:00 Uhr statt.
Philippe Pfeifer, Mitverfasser der Studie und leitender Arzt am Zentrum für Suchtpsychiatrie der UPD sieht mehrere Gründe: «Einerseits konsumieren vor allem junge Menschen in der Schweiz häufiger Cannabis als noch vor 20 Jahren. Andererseits hat der Anteil des aktiven Wirkstoffs Tetrahydrocannabinol (THC) im Cannabis in den letzten Jahren stark zugenommen. Zum Teil wird mit synthetischen Cannabinoiden angereichert, um die Wirkung weiter zu verstärken».