Mit der Arbeit «Funktionelle Neuroanatomie des verbalen Arbeitsgedächtnisses bei Patienten mit bipolar affektiver Störung» hat Dr. med. Katharina Stegmayer von der Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie der UPD den Hans Heimann Preis der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde DGPPN erhalten.
Mit diesem Preis werden junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler für die besten Dissertationen in dem Fachgebiet der Psychiatrie und Psychotherapie ausgezeichnet.
Patienten mit bipolar affektiver Störung leiden häufig an Schwierigkeiten im Arbeitsgedächtnis. Dies führt zu Leistungseinbussen und kann das Funktionieren der Patienten im Alltag stark beeinflussen. In der prämierten Arbeit wurden genaue neuronale Grundlagen dieser Störungen im Gehirn untersucht. Dabei konnten erstmals Veränderungen der Aktivität und Vernetzung in Regionen der Emotionsverarbeitung gezeigt werden. Diese Veränderungen stören offenbar das Arbeitsgedächtnis. Im Alltag könnten daher betroffene Patienten beispielsweise durch Ärger oder Wut leichter ablenkbar sein. Die Arbeit ist ein wichtiger Beitrag für das pathophysiologische Verständnis eines klinisch relevanten und möglicherweise im klinischen Alltag unterschätzten Problems: persistierende kognitive Defizite bei Patienten mit bipolar affektiver Störung. Ausgehend von diesem neuen Verständnis der Pathophysiologie können nun neue Therapiemöglichkeiten, zum Beispiel spezifische Arbeitsgedächtnistrainings oder nichtinvasiver Neurostimulationsverfahren, getestet werden.
Der Preis dient der Nachwuchsförderung und soll die Doktoranden für weitere Forschungsprojekte motivieren sowie das Engagement der Betreuer würdigen. Antragsberechtigt sind junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, deren Dissertationen innerhalb der letzten zwei Jahre abgeschlossen wurden und die an einer medizinischen Fakultät mit dem Prädikat «sehr gut» («magna cum laude» oder «summa cum laude») beurteilt wurden.