Die Unterstützung für ein selbstbestimmtes Leben

Die Arbeits-, Wohn- und Freizeit-Einrichtungen der UPD treten seit dem 1. Mai 2018 unter dem neuen Namen «Zentrum Psychiatrische Rehabilitation» auf.

Die Verantwortlichen der Direktion Psychiatrische Rehabilitation der UPD freuen sich, ihre Angebote künftig unter einem eingängigeren, aussagekräftigeren Namen zu führen. Der Namenszusatz «Die Unterstützung für ein selbstbestimmtes Leben» orientiert sich am Behindertenkonzept des Kantons Bern sowie der UN-Behindertenrechtskonvention und verdeutlicht die Ausrichtung der Arbeit der verschiedenen Einrichtungen.

Eine Tagesstruktur und eine zufriedenstellende Wohnsituation sind zwei wichtige Standbeine für ein selbstbestimmtes Leben. Eine psychiatrische Erkrankung kann zum Verlust der Arbeitsstelle oder der Wohnung führen. Für diese Menschen bietet das Zentrum Psychiatrische Rehabilitation der UPD Arbeits-, Beschäftigungs-, Wohn- und Freizeitmöglichkeiten, die von den Betroffenen kurz-, mittel- oder längerfristig genutzt werden können.

Ziel des Zentrums Psychiatrische Rehabilitation ist es, Menschen mit psychischen Einschränkungen ein selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen und sie in ihrer Autonomie und Eigenverantwortlichkeit zu unterstützen.

Tagesttätte Mitte
Tagesttätte Mitte
Werkstätten Bern
Werkstätten Bern

Im Bereich Arbeit bieten die Werkstätten Bern geschützte Arbeitsplätze für 160 Personen in verschiedenen Berufsfeldern mit unterschiedlichen Anforderungen im Sinne einer beruflichen Rehabilitation oder Dauerbeschäftigung an. Das Angebot richtet sich sowohl an klinikinterne als auch an ambulant betreute Menschen im erwerbsfähigen Alter, die in der Folge von Leistungseinschränkungen eine IV-Rente beziehen. Der Grossteil der Mitarbeitenden arbeitet infolge der Einschränkung halbtags. Die Arbeit beinhaltet die Erstellung von Eigenprodukten sowie das Erbringen von Dienstleistungen. Wo angezeigt, werden zudem Personen mit einer durch die IV verfügten beruflichen Massnahme eingesetzt. Dies besonders bei den Ausbildungen im Gartenbereich, wo AlernA jungen Menschen eine berufliche Zukunft bietet.
Zu den Beschäftigungsangeboten gehören die drei Tagesstätten in Bern, die eine Tagesstruktur mit niederschwelligen Beschäftigungsangeboten und Mittagstisch bieten. Die Nutzenden der Tagesstätten können in der Regel die zeitlichen Anforderungen einer Werkstätte nicht erfüllen. Das Erstellen der Produkte in der Tagesstätte unterliegt nicht dem zeitlichen Druck einer Werkstätte. Bezüglich der Qualität entsprechen aber die Produkte geltenden Standards. Die Werk- und Tagesstätten stellen Produkte her, die im eigenen Verkaufsgeschäft «einLaden» an der Rathausgasse in der Berner Altstadt, im «caféLaden» im UPD-Areal Bollingenstrasse, im Werkstattladen der Töpferei Loryplatz oder über den WebShop verkauft werden.

Im Bereich berufliche Eingliederung führt das Zentrum Psychiatrische Rehabilitation im Auftrag der IV-Stelle Bern berufliche Eingliederungen für Personen mit psychisch bedingten Leistungseinschränkungen durch. Das Angebot umfasst alle Bereiche der beruflichen Eingliederung, von Abklärungen (firstep) über Integrationsmassnahmen bis zur Unterstützung am Arbeitsplatz im freien Arbeitsmarkt. Das dafür zuständige Angebot «Job Coach Placement» ist ein wissenschaftlich begleitetes Integrationsprogramm, dessen Ziel es ist, Menschen mit einer psychisch bedingten Leistungseinschränkung im Arbeitsmarkt zu integrieren.

Wohnverbund UPD
Wohnverbund UPD

Der Wohnverbund UPD verfügt über 57 Plätze für Erwachsene in betreuten Wohneinrichtungen in Kehrsatz, Belp und Oberburg. In das Wohnangebot integriert ist eine breite Beschäftigung, die aus der Mitarbeit im Bistro Weidli, oder der Unterstützung der Flyworker bis zur Tätigkeit in der Brocki Wirwar reicht. Das ambulante Wohnbetreuungsangebot «WohnAutonom» richtet sich an Menschen im erwerbsfähigen Alter, die aufgrund einer psychisch bedingten Einschränkung individuelle Unterstützung im Bereich Wohnen und der Lebensgestaltung benötigen. Das sozialpsychiatrisch ausgerichtete «Wohn-Coaching» ist ein ambulantes aufsuchendes Behandlungs- und Unterstützungsangebot im persönlichen Lebensraum. Das Ziel der Angebote im Bereich Wohnen sind eine möglichst hohe Autonomie und Lebensqualität der Nutzerinnen und Nutzer sowie deren Teilhabe an der Gesellschaft. Zur Sicherstellung der Behandlung von Menschen mit einem langanhaltenden Krankheitsverlauf wird das Home Treatment aufgebaut.

Freizeitzentrum metro
Freizeitzentrum metro

Das Freizeitzentrum metro bietet Patientinnen, Patienten und deren Angehörigen (im metro Besucherinnen und Besucher genannt) ein vielfältiges Angebot zur Freizeitgestaltung an. Im metro können sich die Besucherinnen und Besucher vom Therapiealltag erholen und die Freizeit nach eigenen Interessen gestalten. Das Programm beinhaltet neben Ausflügen in die nähere und weitere Region gemeinsames Werken, Kochen, Musizieren, Diskutieren oder Spielen. Neben der metro-Bar als Treffpunkt und Veranstaltungsort steht den sportlichen Gästen auch ein sehr gut ausgestatteter Fitnessraum zur Verfügung. Das Konzept des metro orientiert sich stark am Recovery-Gedanken und hat den Fokus auf eine personengesteuerte Versorgung. Empfohlen sei an dieser Stelle ein Blick in die Zeitschrift „Kuckucksnest“, die viermal pro Jahr erscheint.

Wohn-Coaching
Wohn-Coaching

Um der Entwicklung Rechnung zu tragen und die rehabilitative Versorgung auf einem zeitgemässen Stand halten zu können, wird in einer kleinen Einheit Forschung betrieben. Als Leistungsnachweis dient die Publikationsliste, die Aktivitäten der Mitarbeitenden und auch die Zusage des Schweizerischen Nationalfonds zur Unterstützung eines Projekts.

Als Beispiel genannt sei das Projekt mit dem Titel "Independent Housing and Support for individuals with severe mental illness: Randomized controlled trial vs. observational study”. Dieses wird gemeinsam mit der PUK Zürich durchgeführt und hat zwei Fragestellungen. Zum ersten soll untersucht werden, welche Auswirkungen das unterstützte Wohnen in der eigenen Wohnung gegenüber dem Leben in einem Wohnheim hat. Dies wird die erste Studie weltweit sein, welche diese Frage mit einem randomisierten kontrollierten Design untersucht. Frühere Studien haben das lediglich bei Menschen in Obdachlosigkeit erforscht. Zum zweiten soll analysiert werden, ob ein nicht-randomisiertes Design für diese Fragestellung genauso gut geeignet ist. Das Projekt ist auf vier Jahre ausgelegt.