Psychische Erkrankungen haben in der Regel erhebliche psychosoziale Folgen. Seit Jahren setzt sich Zentrum Psychiatrische Rehabilitation (ZPR) der UPD erfolgreich für die berufliche Integration von Menschen mit psychisch bedingter Leistungsbeeinträchtigung ein.
Jeder dritte Bezüger von Arbeitslosenentschädigung, IV-Leistungen oder Sozialhilfe leidet an einer psychischen Erkrankung. Interventionen wie ausführliche Beurteilungen der Arbeitsfähigkeit mit dem Ziel, den Arbeitsplatz zu erhalten oder Wiederzuerlangen sind nicht sehr verbreitet. Auch die Angebote von firstep und Job Coach Placement des ZPR kommen leider im Rehabilitationsprozess erst spät zum Tragen. Im Laufe der Begleitung vieler Einzelschicksale auf dem Weg der beruflichen Integration drängte sich zunehmend die Notwendigkeit einer möglichst frühen und fachlich qualifizierten Unterstützung auf. Oft ist in der klinisch symptomorientierten Behandlung die ausführliche Beschäftigung mit Arbeitsfähigkeit, arbeitsbezogenem Ressourcenprofil oder Empfehlungen zur Anpassung eines Arbeitsplatzes schwierig zu realisieren. Ist es bereits zum Verlust des Arbeitsplatzes gekommen, folgt in der Regel eine Phase der Stagnation und des Abwartens, die den Chronifizierungsprozess begünstigt und eine spätere Reintegration erheblich erschwert oder sogar verhindert.
Auf dieser Grundlage hat das ZPR im 2020 entschieden, für die sensible Phase der beruflichen Reintegration an einem noch bestehenden Arbeitsplatz oder nach Arbeitsplatzverlust im Pilotversuch eine Spezialsprechstunde für berufliche Integration aufzubauen.