Das Jahr 2020

Dr. rer. pol. Heinz Hänni, Verwaltungsratspräsident

Dr. rer. pol. Heinz Hänni, Verwaltungsratspräsident der UPD
Dr. rer. pol. Heinz Hänni, Verwaltungsratspräsident der UPD

 


Der Verwaltungsrat beobachtete tief beeindruckt, mit wie viel Engagement, Herzblut, Erfindungsgeist und oft auch Mut der Betrieb und somit die Versorgung der Patientinnen und Patienten sowie der betreuten Personen – wo immer möglich und den Vorgaben der Behörden folgend - aufrechterhalten werden konnte.

Als ich im Frühling 2020 das Vorwort für den Geschäftsbericht 2019 verfasst habe, schrieb ich: «Das Coronavirus hat unsere Gewissheiten, Angewohnheiten und vor allem unsere Sicherheiten in kürzester Zeit über den Haufen geworfen. Die aktuellen Auswirkungen gesundheitlicher, aber auch gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Art, sind einschneidend». Wie ich damals schon befürchtete, treffen meine Worte leider auch ein Jahr später noch zu. Obwohl die internationalen, nationalen oder kantonalen Behörden vieles tun, um die Pandemie in den Griff zu kriegen, leben wir weiterhin in Zeiten grosser Ungewissheit.

So prägte COVID-19 denn auch das Geschäftsjahr 2020 der UPD. Die Geschäftsleitung sowie die Führungspersonen und Mitarbeitenden aller Kliniken und Direktionen sahen sich fortlaufend mit neuen Herausforderungen konfrontiert. Der Verwaltungsrat beobachtete tief beeindruckt, mit wie viel Engagement, Herzblut, Erfindungsgeist und oft auch Mut der Betrieb und somit die Versorgung der Patientinnen und Patienten sowie der betreuten Personen – wo immer möglich und den Vorgaben der Behörden folgend - aufrechterhalten werden konnte. Dafür danke ich im Namen des Verwaltungsrates der Geschäftsleitung und allen Mitarbeitenden der UPD. Ich weiss, dass sie trotz der erschwerten Bedingungen auch weiterhin ihr Bestes tun werden, um die hohe Qualität der psychiatrischen Behandlungen und Betreuung von Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen zu gewährleisten.

Trotz der Pandemie hat sich der Verwaltungsrat auch im 2020 mit den strategischen Themen der UPD be-schäftigt. Die Finanzierung der Leistungen für die Versorgung der Patienten und betreuten Personen bereitet Grund zur grosser Sorge. Wir stellen seit einiger Zeit fest, dass wichtige Tarife und somit Erträge erodieren oder nicht ausreichend hoch sind, während gleichzeitig die Kosten an vielen Stellen nicht entsprechend sinken können oder gar steigen. Bei den stationären Angeboten sinken die Tarife seit einigen Jahren. Im ambulanten und tagesklinischen Bereich vermögen die Tarife die Kosten nicht zu decken. Insgesamt fehlt der UPD damit ein substanzieller Betrag.

Deshalb hat der Verwaltungsrat Ende 2020 beschlossen, ein Projekt «Strategische Weiterentwicklung 2021» zu starten. Die UPD benötigt ein gesundes Ertrags- und Kostenverhältnis, um nicht nur die laufenden Kosten aus dem Tagesgeschäft zu decken, sondern um die UPD langfristig weiter zu entwickeln, neue Angebote zu lancieren, die Versorgung näher an die Menschen zu bringen oder auch Spitalneubauten errichten zu können. Zielsetzung des Projekts ist die Verbesserung der Wirtschaftlichkeit und die Definition der Angebotsstrategie mit Fokus auf die ambulanten und tagesklinischen Angebote zur mittel- und langfristigen Umsetzung. Eine Projektgruppe aus Verwaltungsrat, Geschäftsleitung, Kliniken und Direktionen arbeitet daran, einen wichtigen Schritt in Richtung nachhaltig gesunde Qualität und Wirtschaftlichkeit zu machen.

Damit die UPD weitsichtig und angemessen auf zukünftige Herausforderungen reagieren kann sowie vor dem Hintergrund unserer strategischen Schwerpunkte, hat der Verwaltungsrat gleichzeitig einen Prozess zur kritischen Reflexion und in der Folge zur Anpassung der Führungsstruktur angestossen. Dieses Projekt hat zum Ziel, in einem herausfordernden Marktumfeld erfolgreich zu bleiben und die langfristige Zukunft der UPD zu sichern, die sich als Einheit definiert und versteht. Eine Projektgruppe, die alle betroffenen Berufsgruppen und verschiedene Hierarchiestufen einbezieht, bearbeitet dieses Vorhaben. Auch im Aufbau dieses Projekts zeigt sich wiederum die Wichtigkeit, dass alle am gleichen Strick in die gleiche Richtung ziehen.

Weiter hat sich der Verwaltungsrat im vergangenen Jahr mit der strategischen Entwicklung des Hauptstandortes der UPD an der Bolligenstrasse befasst. Auf diesem - dem Kanton gehörenden und am Stadtrand von Bern gelegenen Areal mit einer Grösse von ungefähr elf Fussballfeldern - gibt es unterschiedliche Gebäudearten, welche die UPD im Baurecht nutzt. Die bestehenden, zum Teil denkmalgeschützten Gebäude oder Zweckbauten aus den 70er-Jahren sind ungünstig bis problematisch für den Spitalbetrieb einer Psychiatrie, kostenintensiv im Unterhalt und können nur schwerlich den Bedürfnissen angepasst werden. Der Verwaltungsrat ist jedoch der Meinung, dass sich das Areal mit seiner Lage, seiner schönen Parkanlage und vielen freien Grünflächen auch weiterhin als Hauptstandort eignet. Es müsste kein grosser Neubau erstellt, sondern die Infrastruktur könnte mit mehreren Einzelbauten optimiert werden. Er hat dafür ein Projekt «Masterplanung» gestartet, das eine optimale mittel- und langfristige Arealentwicklung zum Ziel hat. Das Potenzial für die Bebauung des Areals Bolligenstrasse soll durch einen städtebaulichen Wettbewerb maximiert und mit einer qualitativ hochwertigen und zuverlässigen Planung erschlossen werden.

Der Vorsitzende der Geschäftsleitung Stefan Aebi hat die UPD in den letzten sieben Jahren erfolgreich in die Selbstständigkeit geführt. Nach diesen intensiven Jahren will er die Verantwortung auf Mitte 2021 weitergeben. Der Verwaltungsrat akzeptiert diesen Entscheid und dankt Stefan Aebi schon heute für sein Engagement, seine kompetente Führungsarbeit und die konstruktive Zusammenarbeit. 
Der Verwaltungsrat hat Alexandre Schmidt zum neuen Vorsitzenden der Geschäftsleitung der UPD gewählt. Herr Schmidt wird seine Aufgabe am 1. August 2021 übernehmen. Wir sind überzeugt, die ideale Besetzung für die zukünftige Leitung der UPD gefunden zu haben: Alexandre Schmidt bringt grosse Erfahrung mit als Führungsperson in der Privatwirtschaft bzw. Behörden und ist sehr gut vernetzt in Wirtschaft, Verwaltung und Politik.

Heinz Hänni
Verwaltungsratspräsident

Verwaltungsrat der UPD
Verwaltungsrat der UPD

v.l.n.r.: Dr. Kaspar Aebi, Dr. Sibylle Schürch, Dr. Heinz Hänni, Dr. Monika Reber Feissli, Prof. Dr. Christian Leumann, Jino Omar, Prof. Dr. Matthias Gugger

Dr. rer. pol. Heinz Hänni (VR-Präsident)
VR-Präsident Domicil Holding

Dr. med. Kaspar Aebi
Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie und Allgemeinmedizin

Dr. med. Monika Reber

Fachärztin für Allgemeine Innere Medizin, Hausärztin, Präsidentin Verband Berner Haus- und Kinderärztinnen

Prof. Dr. med. Matthias Gugger
Direktor Lehre & Forschung Inselgruppe
und Mitglied der Konzernleitung

Prof. Dr. phil. Nat. Christian Leumann
Rektor Universität Bern

Jino Omar
CEO MediQuai Swiss AG

Dr. iur. Sibylle Schürch
Mitglied des Universitätsrates Universität Basel