Forschende der Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie der UPD und der Privatklinik Meiringen finden Symptome posttraumatischer Belastungsstörungen (PTBS) bei Mitarbeitenden der Polizei, Feuerwehr, Rettungssanitätern, Notfallmedizin und Akutpsychiatrie. Dabei weisen Mitarbeitende der Notaufnahme und psychiatrische Pflegefachpersonen die höchsten Werte bei der subjektiven Belastung auf.
Das Forschungsteam um PD Dr. phil. Leila Soravia, Prof. Dr. med. Thomas Müller und Prof. Dr. med. Sebastian Walther führte eine anonyme Online-Umfrage bei mehr als 1000 Rettungskräften in Bern durch. Allen Teilnehmenden wurden Fragen zu traumatischen Ereignissen gestellt, die sie vor und während ihrer Arbeit erlebt hatten. Die Teilnehmenden wurden auch gebeten, zu bewerten, wie gut sie selbst mit Stress und diesen schwierigen Erlebnissen zurechtkommen.
Die nun im renommierten Journal Frontiers in Psychiatry publizierte Studie zeigt, dass die verschiedenen Erfahrungen und Umstände, denen diese Berufsgruppen begegnen (z.B. der Kontakt mit aggressiven Menschen, die Arbeit mit Familien oder der Umgang mit Todesfällen und Suizid), auch unterschiedlich stark mit PTBS-Symptomen und Suizidgedanken verbunden sind. Dabei weisen Mitarbeitende der Notaufnahme und psychiatrische Pflegefachpersonen die höchsten Werte bei der subjektiven Belastung auf.
Die Ergebnisse unterstreichen die dringende Notwendigkeit massgeschneiderter Schulungs- und Beratungsdienste, die den Mitarbeitern helfen würden, herausfordernde berufliche Situationen zu bewältigen und ihre Lebensqualität und ihr psychisches Wohlbefinden in solchen Hochrisikoberufen zu verbessern.