Die Kindertageskliniken der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie sind auf die spezifischen Bedürfnisse von Kindern mit psychiatrischen und psychosomatischen Störungen ausgerichtet. Ein tagesklinischer Aufenthalt ist angezeigt, wenn bei Krisen oder psychischen Problemen eine Behandlung im ambulanten Rahmen nicht ausreicht, jedoch ein Verbleib in der bestehenden Lebensumgebung sinnvoll ist.
In unseren Kindertageskliniken nehmen wir junge Menschen im Alter von 4/5 bis 13/14 Jahren auf, wobei auf den psychischen Entwicklungsstand individuell Rücksicht genommen wird. Die Abklärung, ob ein teilstationärer Aufenthalt notwendig ist, erfolgt im Rahmen eines ambulanten Gesprächs in einem unserer Ambulatorien. Die Zuweisung kann somit intern durch unsere Ambulatorien sowie durch externe Fachärzte erfolgen.
Notfallaufnahmen werden in der Klinik im stationären Bereich des Notfallzentrums NZKJP durchgeführt. Hierbei handelt es sich in der Regel um kurze Aufenthalte zur akuten Bewältigung schwerer Krisen.
Die Region Bern-Mittelland verfügt über zwei Kindertageskliniken (Biber und Delphin). In der Region Oberland besteht ein gemeinsames tagesklinisches Angebot für Kinder und Jugendliche (Tagesklinik Spiez). In der Region Biel/Bienne-Seeland besteht sowohl eine deutschsprachige (Saphir) als auch eine französischsprachige (Rubis) Tagesklinik. Für die Region Emmental/Oberaargau ist der Aufbau einer tagesklinischen Struktur geplant.
In allen Kindertageskliniken wird die Behandlung durch ein interdisziplinäres Team bestehend aus Fachpersonen der Medizin, Psychologie, Sozialpädagogik, Pflege, Pädagogik, Fachtherapeuten und Lehrkräften gewährleistet. Zur Behandlung gehört ein entwicklungsfördernder Rahmen mit einer engmaschigen pädagogischen Betreuung, dem Besuch der Klinikschule, Gruppen- und Freizeitaktivitäten sowie Angehörigenabenden. Zum psychotherapeutischen Angebot gehören Einzel-, Familien- und Gruppentherapie, vorwiegend auf system- und verhaltenstherapeutischen Ansätzen basierend. Ergänzende Angebote in Bern durch Spezialtherapeuten/innen können bei Bedarf hinzugenommen werden.
Nach einer initialen Diagnostik- und Abklärungsphase wird der individuelle Behandlungsauftrag sowie die zu erreichenden Ziele mit den Kindern und deren Sorgeberechtigten gemeinsam erarbeitet und festgelegt. Danach treten die Kinder in die eigentliche Therapiephase ein. In regelmässigen Familiengesprächen werden die Ziele ausgewertet und deren Erreichung überprüft.
Die meisten Patientinnen und Patienten können die UPD schon nach kurzer Zeit wieder verlassen. Der Austritt aus der teilstationären Behandlung erfolgt, wenn das definierte Behandlungsziel erreicht worden ist oder die Indikationen für einen teilstationären Aufenthalt nicht mehr gegebenen sind. Es ist uns ein wichtiges Anliegen, die Entlassung gut vorzubereiten und - wenn nötig - die ambulante Nachbetreuung in die Wege zu leiten.