Die KJP hat ein Berner Eltern-Kind-Zentrum (BEK) eröffnet. Das BEK schliesst eine Diagnostik- und Therapielücke in der universitären Versorgung im Kanton Bern für Säuglinge und Kleinkinder im Alter von 0 bis 5 Jahren. Das Zentrum bietet unter anderem ein Frühinterventionsangebot für Kleinkinder mit einer Autismus-Spektrum-Störung (ASS) an.
Depressionen im Alter sind immer noch ein Tabuthema. Darum bleiben die meisten Fälle nicht diagnostiziert, werden verharmlost oder auf körperliche Leiden abgeschoben.
Claudia Schweizer, leitende Psychologin Alterspsychiatrie: «Gerade in der älteren Generation wird Depression oft als Schwäche angesehen. Wir möchten darauf aufmerksam machen, dass Depression keineswegs ein Bestandteil des Alterns ist und gut behandelt werden kann.»
Immer mehr Schulen und Behörden berichten von einer Zunahme des Schulabsentismus. Absenzen von Schülerinnen und Schülern bis hin zur totalen Schulverweigerung häufen sich vermehrt.
«Die Betroffenen schaffen sich kurzfristig Erleichterung, indem sie zu Hause bleiben, machen damit aber das Problem langfristig noch grösser,» sagt Jana Bryjová, Leiterin Ambulatorium für Schul- und Ausbildungsprobleme (ASAP) an den UPD.
Die Kinder- und Jugendpsychiatrie in Bern steht vor erheblichen Herausforderungen. Wartezeiten von teilweise über zwölf Monaten und begrenzte Ressourcen erschweren es, die notwendige psychische Unterstützung zeitnah zu leisten. Diese Situation zeigt, wie dringend die Finanzierung verbessert und die Arbeitsbedingungen in diesem Bereich optimiert werden müssen.
«Bei jungen Personen ist die Heilungschance gross. Jedoch muss man die Patient*innen schnell behandeln können, aber viele warten zurzeit über zwölf Monate auf einen ambulanten Behandlungsplatz», sagt Michael Kaess, der Direktor der Kinder- und Jugendpsychiatrie der UPD.
Immer mehr junge Männer suchen sich professionelle Hilfe wegen einer Essstörung. So auch Andrej. Der Berner entwickelte mit 15 eine Essstörung. Er ass kaum noch und trieb stundenlang Sport. Seine Mutter verzweifelte: «Ich konnte nicht zusehen, wie sich Andrej fast zu Tode hungerte». Schliesslich begann Andrej eine Behandlung im Therapiezentrum für Essstörungen der UPD. Jetzt wollen sie ein Tabu brechen.
Aus der Not heraus hat die Universitätsklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie der UPD ein neues Angebot geschaffen. Im Berner Zentrum für Suizidprävention finden betroffene Jugendliche sowie deren Angehörige Hilfe auf höchstem fachlichen Niveau. Das Zentrum ist interprofessionell organisiert und bietet störungsspezifische Behandlungen über alle Settings hinweg, von ambulanten Sprechstunden über Kriseninterventionen bis hin zu stationären Behandlungen.
Direktor Prof. Dr. med. Michael Kaess: «Dieses Angebot ist in der Schweiz wegweisend. Erstens erhalten die Jugendlichen sehr schnell Hilfe, zweitens führt das Team die ganze Behandlung vom Notfallaufenthalt bis hin zur Stabilisierung im häuslichen Umfeld durch.»
Bund/BZ
Die Universitäre Psychiatrische Dienste Bern (UPD) AG hat unter der Leitung von Peter Wermuth gemeinsam mit dem Amt für Justizvollzug (AJV) und der Generalstaatsanwaltschaft des Kantons Bern die neue Universitätsklinik für Forensische Psychiatrie und Psychologie (FFP) aufgebaut.
«Suizid ist die häufigste Todesursache bei Jugendlichen. Das darf nicht vergessen werden. Wir wissen, dass Suizidprävention auf verschiedenen Ebenen wirkt und sie auch kosteneffektiv ist. Es braucht unbedingt eine Strategie seitens Politik, um suizidpräventive Angebote im Bereich der psychischen Gesundheit dauerhaft, flächen- und kostendeckend einzuführen», Prof. Dr. med. Michael Kaess, Direktor und Chefarzt der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie.
Seit knapp einem halben Jahr soll versuchsweise eine Koordinationsstelle dabei helfen, schneller einen Betreuungsplatz in den Psychiatrien im Kanton Bern zu finden.
Stefan Klöppel, Ärztlicher Direktor der UPD: «Unsere Initiative bestand darin, die vorhandenen Ressourcen bestmöglich zu nutzen».
Eine Auslegeordnung der Sparmassnahmen, über das Tarifsystem und die Situation der UPD als selbständige AG des Eigners Kanton Bern.
Im Bereich der Grundversorgung hat die UPD einen Leistungsauftrag vom Kanton. Diese Angebote muss die UPD zur Verfügung stellen. Die Prävention hingegen ist nicht Teil der Grundversorgung. So schreibt die UPD selbst im Bereich der Grundversorgung Verluste. «Wir können nicht aus unterfinanzierten Angeboten andere Angebote quersubventionieren», erklärt Patricia Kellerhals, Verwaltungsratspräsidentin UPD.
Patricia Kellerhals, Verwaltungsratspräsidentin UPD AG: «UPD und PZM sind davon überzeugt, eine Fusion von UPD und PZM ist der einzig richtige Weg einer adäquaten psychiatrischen Versorgung für die Bevölkerung im Kanton Bern.»
Gemeinsame Medienmitteilung GSI, PZM, UPD
SRF Regionaljournal Bern Freiburg Wallis
Angehörige sind für psychisch Erkrankte oft der letzte Anker. Doch ihre eigenen Sorgen gehen gern vergessen – genauso wie ihre Bedeutung für den Therapieerfolg der psychisch kranken Menschen.
Walter Gekle, Chefarzt der UPD und der Soteria Bern, Angebot für Menschen in psychotischen Krisen: «Es gehört zum kleinen Einmaleins, die Angehörigen einzubeziehen».
«Das gute Arbeitsklima und die wohlwollende Atmosphäre für die Patientinnen und Patienten in unserer Klinik haben mich stets motiviert.», Prof. Dr. med. Werner Strik.
Oliver Grossen Vorsitzender der Geschäftsleitung der UPD: «Mir tut es persönlich sehr leid, dass Menschen vom Leistungsabbau betroffen sind. Ich verstehe auch, wie wichtig diese Angebote für sie sind. Die UPD ist von der Krise im Gesundheitswesen stark betroffen und steht finanziell mit dem Rücken zur Wand. Leider reichen die ergriffenen Massnahmen und Anstrengungen nicht aus, um die Angebote weiterhin ohne Entgelt zu finanzieren».
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